Primarschule Uster
Am 14. Juni und 27. September 2023 fanden zwei Weiterbildungsnachmittage zu den Konzepten «Gewaltfreie Kommunikation» und «Neue Autorität» statt. Das Angebot war im Nu ausgebucht: Rund drei Dutzend Schulassistenzen lernten die Konzepte kennen und übten die Umsetzung praktisch.
Menschen wollen gehört und gesehen werden. Sie brauchen Wertschätzung, Respekt und Mitgefühl und wünschen sich Anerkennung. Kritik, Schuldzuweisungen, Forderungen und Vergleiche blockieren hingegen. Nathalie Grauf-Nosiadek, Schulleiterin Krämeracker, organsierte zu diesen Themen Weiterbildungen.
«Mit gewaltfreier Kommunikation gelingt es, dass wir in respektvoller Verbindung bleiben», sagt Ausbildnerin Gabriela Moser. Wie das Kommunikationsmodell nach Marshall Rosenberg auch in herausfordernden Situationen und Konflikten anzuwenden ist, haben die Teilnehmenden am ersten Weiterbildungsnachmittag erfahren. Dabei ging es um Werte und den Umgang mit Menschen, es wurden Kommunikationshindernisse beleuchtet und die vier Schritte der gewaltfreien Kommunikation behandelt – Beobachtung schildern, Gefühle ausdrücken, Bedürfnisse formulieren, Bitte aussprechen.
Die Idee des gewaltlosen Widerstands hat der israelische Psychologe Haim Omer vor mehr als 20 Jahren entwickelt und in das pädagogische Konzept «Neue Autorität» umgewandelt. Die Erziehenden sollen durch Präsenz, Beharrlichkeit und wachsame Sorge den Kindern und Jugendlichen Grenzen setzen. Omer setzt auf Bindung und Beziehung statt Machtausübung von oben und sagt, erzieherische Stärke sei lernbar.
Was Eltern und Erziehungsberechtigten beim Umgang mit problematischem Verhalten ihrer Kinder hilft, ist ebenso nützlich für Schulassistenzen, die Schülerinnen und Schüler betreuen und begleiten. Deshalb war der zweite Weiterbildungsnachmittag dem Konzept der «Neuen Autorität» gewidmet.
«Wir haben die Idee der neuen Autorität anhand konkreter Beispiele kennengelernt», erzählt eine Teilnehmerin. «Es ist beeindruckend, wie wir als Schulassistenzen wirkungsvoll handeln können, ohne zu drohen und Strafen ankündigen zu müssen.» Dabei stehe die Beziehung im Zentrum, sagt Ausbildnerin Gabriela Moser. Sie ermutigte die Schulassistenzen, in ihre eigene Stärke zu kommen und ihre natürliche Autorität zu leben, ohne Macht auszuüben. Die Teilnehmenden übten dies an eigenen Fallbeispielen und entwickelten konkrete Interventionsmöglichkeiten.